Masernfälle in Europa — ein unrühmlicher Rekord für die Schweiz

  • a -- Muscat M, Bang H, Wohlfahrt J et al. Measles in Europe: an epidemiological assessment. Lancet 2009 (31. Januar); 373: 383-9 [Link]
  • Zusammenfassung: Marcel Zwahlen
  • infomed screen Jahrgang 13 (2009) , Nummer 3
    Publikationsdatum: 1. Mai 2009
  • PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)

Alle in den 32 Ländern Europas gemeldeten Masernerkrankungen der Jahre 2006 und 2007 wurden in einem europäischen Register zentral erfasst und analysiert.

Die Anzahl Erkrankungen in Europa sank von 8‘223 im Jahr 2006 auf 3‘909 Fälle im 2007. Starke Rückgänge waren in Rumänien (von 3‘196 auf 352) und Deutschland (von 2‘307 auf 571) festzustellen. Hingegen war in Grossbritannien ein leichter (von 773 auf 1‘004) und in der Schweiz ein dramatischer Anstieg (von 71 auf 1‘004) zu verzeichnen. Die Schweiz hatte 2007 mit 13,9 Erkrankten pro 100‘000 Einwohnern mit Abstand die höchste Masernrate. Während dieser zwei Jahre starben in Europa insgesamt 7 Personen an Masern und 17 erlitten eine Enzephalitis. In allen Ländern mit einer hohen Masernrate bestand über lange Zeiträume eine ungenügende Durchimpfung von weniger als 90%. Auch tra ten fast alle Erkrankungen bei Personen auf, die nachweislich gar nicht oder nur einmal geimpft worden waren.

Aufgrund der ungenügenden Impfabdeckung einzelner Länder, insbesondere auch der Schweiz, kann das Ziel, bis 2010 die Masern in Europa auszurotten, wohl nicht erreicht werden. Eine verbesserte Überwachung und verstärkte Anstrengungen, die Impfraten zu erhöhen, sind und bleiben die Pfeiler einer erfolgreichen Masernbekämpfung.

Zusammengefasst von Marcel Zwahlen

Standpunkte und Meinungen
  • Es gibt zu diesem Artikel keine Leserkommentare.
infomed-screen 13 -- No. 3
Copyright © 2024 Infomed-Verlags-AG
Masernfälle in Europa — ein unrühmlicher Rekord für die Schweiz ( 2009)