Apixaban schützt Krebskranke vor Thrombose
- Zusammenfassung: Felix Schürch
- infomed screen Jahrgang 23 (2019)
, Nummer 2
Publikationsdatum: 12. März 2019 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Warum diese Studie?
Eine venöse Thromboembolie (VTE) ist eine häufige Komplikation bei Krebskranken. Niedermolekulare Heparine senken das Risiko einer VTE; die parenterale Thrombose-prophylaxie geht jedoch mit Blutungs-komplikationen, hohen Kosten und der Notwendigkeit täglicher Injektionen einher. Die Forschenden in Kanada untersuchten den Nutzen und die Risiken von Apixaban (Eliquis®), eines Wirkstoffs aus der Gruppe der neuen oralen Antikoagulantien (NOAK), in der Prävention der VTE bei Krebskranken unter Chemotherapie.
Was hat man gefunden?
Eingeschlossen in diese randomisierte, Placebo-kontrollierte Studie wurden ambulante Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung, einem mittleren bis hohen Risiko für VTE (gemessen mit dem Khorana-Score) und Chemotherapie. 288 Studienteilnehmende erhielten Apixaban, 275 Placebo. In der Gruppe mit Apixaban kam es während der Beobachtungszeit von 180 Tagen nur in 12 Fällen zu Thromboembolien, in der Gruppe mit Placebo in 28 Fällen (4,2% versus 10,2%; Hazard Ratio 0,41, 95% CI 0,26-0,65). Schwere Blutungen kamen unter Apixaban in 3,5% der Fälle vor, unter Placebo in 1,8% (Hazard Ratio 2,00, 95% CI 1,01-3,95).
Wie wird es gedeutet?
Apixaban verminderte das Auftreten von venösen Thromboembolien signifikant, führte aber zu mehr Blutungskomplikationen. Die Forschenden errechneten eine «number needed to treat» von 17, um ein thrombo-embolisches Ereignis zu verhindern.
Screen-Kommentar
Der Nutzen der niedermolekularen Heparine in der Prävention einer Thromboembolie ist belegt. Die vorliegende Studie zeigt nun, dass Apixaban hier mithalten kann. Die einfache und schmerzlose Art der «Blutverdünnung» mit Tabletten statt mit Spritzen ist in meinen Augen für die Patientinnen und Patienten mit einer Tumorerkrankung eine wesentliche Erleichterung.
Zusammengefasst und kommentiert von Felix Schürch
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